Facts:
Genre:Komödie
Regie: Julia von Heinz
Cast: Devid Striesow, Martina Gedeck, Karoline Schuch
Laufzeit: 92 Minuten
FSK: ab Jahre
Verleih: Warner Bros. GmbH
(c) Warner Bros. GmbH |
Inhalt:
Entertainer Hape Kerkeling (Devid Striesow) bricht auf der Bühne
zusammen. Ein Arzt rät dem gestressten Mann, sich einige Monate zu
schonen. Bald erzählt er seiner verblüfften Agentin Dörte (Annette
Frier) von seinem ganz besonderen Entspannungs- und Selbstfindungsplan:
Mit der Erinnerung an seine gläubige Omma (Katharina Thalbach) im Kopf
will Hape den Jakobsweg entlangpilgern. Im französischen
Saint-Jean-Pied-de-Port angekommen, lernt er zwei andere Pilgerinnen
kennen, die zurückhaltende Stella (Martina Gedeck) und die forsche
englische Journalistin Lena (Karoline Schuch), die er jedoch bald wieder
aus den Augen verliert. Der steinige, steile Weg ist für den
Sportmuffel Hape beschwerlich, die überfüllten, engen Pilgerherbergen
sagen ihm nicht zu. Er will abbrechen, doch Lena, Stella und der
südamerikanische Lebenskünstler Americo (Birol Ünel) bringen ihn wieder
auf Kurs…
Bewertung:
Spätestens wenn sich der deutsche Entertainer mit den Worten „So, ich
bin dann mal weg“ von seiner skeptischen Managerin verabschiedet, wird
deutlich, dass man sich über weite Strecken sehr genau an die
Buchvorlage hält – auch wenn der Grund für Hapes Pilgerreise als
Ouvertüre der Geschichte vorangestellt ist, während diese in der Vorlage
nur in kurzen Rückblenden nachgereicht wird. So bekommen Leser des
Buches auch viele bekannte Figuren zu Gesicht: von den nervigen
Autogrammjägern über den knurrigen Schäfer, der liebestollen
Brasilianerin, den charmanten Schwedinnen bis hin zur strengen Nonne der
Herberge. Hinsichtlich der zentralen Figuren, die Hape einen größeren
Teil ihrer Reise begleiten, nehmen sich die Filmemacher allerdings
einige Freiheiten. Aus der taffen Sheelagh aus Neuseeland wird Stella
aus Stockholm (Martina Gedeck), während die rothaarige Anne aus
Liverpool zu Lena aus Bristol (Karoline Schuch) wird. Die Frauen stoßen
im Film zudem deutlich früher zu Hape und man läuft den Jakobsweg bald
Seite an Seite zu Dritt. Dabei wurde darauf verzichtet, die mit den
verschiedenen Nationalitäten einhergehenden
Verständigungsschwierigkeiten einzubauen. Im Film kommuniziert man
konstant auf Deutsch, womit natürlich ein paar Witze fallengelassen
werden.
Im Mittelpunkt steht aber ohnehin Hape und dessen Reise, die er nicht nur auf dem Jakobsweg, sondern auch ganz persönlich in seiner Entwicklung absolvieren muss. Hape ist ein nachdenklicher, egomanischer Protagonist, aus dessen ganz eigener subjektiven Perspektive erzählt wird. Das wird nicht nur durch seinen Off-Kommentar verdeutlicht, der über die gesamte Spieldauer immer wieder eingesetzt wird. Dies ist seine Geschichte, es sind seine Erlebnisse und seine Gedanken. Regisseurin Julia von Heinz verzichtet bei der Darstellung dieser auf unnötige Spielereien und setzt auf im positiven Sinne nüchterne Bilder, was ihr Kameramann Felix Poplawasky („Hanni & Nanni 2“) perfekt untermalt. Er liefert die bedrückend-schönen Einstellungen zu den langen, oft einsamen wortlosen und äußerst kargen Wanderstrecken. Mit wenigen farbgesättigten Aufnahmen, behutsamen Schnitten und einer nur marginal eingestreuten Musik bekommt die Erzählung so die nötige kinematographische Tiefe.
Inhaltlich gibt es zwei Schwerpunkte: Hapes Suche nach sich selbst ist in erster Linie auch die Suche nach seinem Glauben und nach Gott. Dass man dabei in der auf 90 Kinominuten destillierten Erzählung ähnlich gut mitfühlen kann, wie in der Buchvorlage, ist vor allem ein Verdienst des Hauptdarstellers. Devid Striesow („Tatort“) ist einmal mehr herausragend und macht es leicht, den Gedanken Hapes zu folgen. Vor allem erweist sich als Glücksfall, dass er mit einem ähnlichen humoristischen Talent gesegnet ist wie die Figur, die er verkörpert. Denn „Ich bin dann mal weg“ ist nicht nur die Erzählung einer Sinnsuche, sondern auch eine amüsante Komödie. Vor allem die zahlreichen Begegnungen auf der sechswöchigen Wanderung liefern den Raum für den nötigen Witz. Julia von Heinz kombiniert dies alles zu einer straffen Mischung aus Selbstfindungs-, Reiseabenteuer- und Unterhaltungskomödie, bei der aber auch der eigentliche Sinn und die Strapazen des Jakobsweges nicht aus den Augen verloren oder romantisiert werden.
Fazit:
Im Mittelpunkt steht aber ohnehin Hape und dessen Reise, die er nicht nur auf dem Jakobsweg, sondern auch ganz persönlich in seiner Entwicklung absolvieren muss. Hape ist ein nachdenklicher, egomanischer Protagonist, aus dessen ganz eigener subjektiven Perspektive erzählt wird. Das wird nicht nur durch seinen Off-Kommentar verdeutlicht, der über die gesamte Spieldauer immer wieder eingesetzt wird. Dies ist seine Geschichte, es sind seine Erlebnisse und seine Gedanken. Regisseurin Julia von Heinz verzichtet bei der Darstellung dieser auf unnötige Spielereien und setzt auf im positiven Sinne nüchterne Bilder, was ihr Kameramann Felix Poplawasky („Hanni & Nanni 2“) perfekt untermalt. Er liefert die bedrückend-schönen Einstellungen zu den langen, oft einsamen wortlosen und äußerst kargen Wanderstrecken. Mit wenigen farbgesättigten Aufnahmen, behutsamen Schnitten und einer nur marginal eingestreuten Musik bekommt die Erzählung so die nötige kinematographische Tiefe.
Inhaltlich gibt es zwei Schwerpunkte: Hapes Suche nach sich selbst ist in erster Linie auch die Suche nach seinem Glauben und nach Gott. Dass man dabei in der auf 90 Kinominuten destillierten Erzählung ähnlich gut mitfühlen kann, wie in der Buchvorlage, ist vor allem ein Verdienst des Hauptdarstellers. Devid Striesow („Tatort“) ist einmal mehr herausragend und macht es leicht, den Gedanken Hapes zu folgen. Vor allem erweist sich als Glücksfall, dass er mit einem ähnlichen humoristischen Talent gesegnet ist wie die Figur, die er verkörpert. Denn „Ich bin dann mal weg“ ist nicht nur die Erzählung einer Sinnsuche, sondern auch eine amüsante Komödie. Vor allem die zahlreichen Begegnungen auf der sechswöchigen Wanderung liefern den Raum für den nötigen Witz. Julia von Heinz kombiniert dies alles zu einer straffen Mischung aus Selbstfindungs-, Reiseabenteuer- und Unterhaltungskomödie, bei der aber auch der eigentliche Sinn und die Strapazen des Jakobsweges nicht aus den Augen verloren oder romantisiert werden.
Fazit:
Regisseurin Julia von
Heinz findet die richtige Balance für Hape Kerkelings Pilger-Buch-Reportage
„Ich bin dann mal weg“ und verdichtet den Bestseller gekonnt auf 92
Film-Minuten mit wenig unnötigem Beiwerk. Wer schon das Buch mochte, der
wird auch den Film mögen. Und alle anderen sollten auch wegen Devid
Striesow einen Blick wagen. Das sind uns leichtfüssige 8 von 10 Punkte wert. (mk)
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